Vergänglichkeit, ja sicher. Die drei Elemente stehen fast gleichbedeutend im Bild. Jedes Träger eigener, symbolhafter Aussagen. Etwas im Vordergrund , das Kreuz. Es steht für den Tod, für viele Menschen auch für die Qualen, die Jesus erleiden musste aber auch für den Sieg über den Tod. Dahinter, mit scheinbar gleichem Abstand zum Kreuz, die Kirchenruine und das Seezeichen(ein Leuchtturm). Standhaftigkeit, Beständigkeit, Orientierung, den Weg weisen, eine verlässliche Hilfe. Die Ruine. Durch die Perspektive scheint sie den dritten Eckpunkt eines Dreiecks mit gleichlangen Seiten zu bilden. Diese Konstellation bewirkt eine direkte gedankliche Verknüpfung. Die Ruine steht für die Vergänglichkeit, zeigt den Verlust an, das Ende aller Schönheit und Stärke, den Blick zurück zu alten Zeiten aber auch die Möglichkeit für einen Neubeginn. Das ist ein starkes Bild. Will man von der Darstellung einer Kirchenruine auf Öland weg und konzentriert sich auf die Symbolkraft der drei Elemente geht das über SW, da sich dann das Leuchtzeichen nicht so abhebt. Linke Bildkante könnte zu diesem Zweck der Strauch sein, die Steinmauer wäre dann eine überflüssige Information. Wenn ich es heute, bei Verhängung des zweiten Corona-Lockdowns betrachte, ist es für mich sehr eindrücklich. Es ist weniger ein beliebiges Foto, was zufällig jetzt irgendwie gut passt, sondern ein Verweis nach innen, auf die Gedanken, die viele Menschen jetzt bewegen. Gut ausgesucht. Heute für mich das Siegerfoto.
Michael
Zuletzt geändert von lamborn am Sonntag 13. Dezember 2020, 19:09, insgesamt 3-mal geändert.
____________________________________________________________________________________________ Nichts ist. Alles bleibt. Erinnerung kann man nicht fotografieren